Konflikte, Streitereien und Auseinandersetzungen als extreme Lebenssituationen sind aufreibend und verbrauchen sehr viel Energien. Es ist nahezu unmöglich, neutral und objektiv zu bleiben und entsprechend zu reagieren.

Selbst wenn ein Elternteil es schafft, emotional ausgeglichen und beherrscht zu bleiben, erlebt das andere Elternteil dies häufig als reine Provokation. Um was es wirklich geht, wird durch vorhandene Beziehungsmuster und -relationen sowie eingefahrene Strukturen und Muster überdeckt. Es entsteht ein grundsätzlicher Widerstand.

Diese Strukturen und Muster zu erkennen und neue Verhaltensweisen zu wagen, ist der erste Schritt, um neue Wege bei Konflikten zu finden. Für gute Lösungen können Perspektivwechsel, erweiternde Fragen sowie emotionsloses Betrachten des Konflikts helfen. Für die Berater liegt die Herausforderung darin, wertneutral sowie unparteiisch zu sein. Dafür braucht es Absprachen und Entscheidungen der Beteiligten am Anfang der Beratung.

Es geht darum, nachhaltige Lösungen zu erzielen: zum einen, um allen Beteiligten perspektivisch Erleichterung durch ein geklärtes Miteinander zu ermöglichen sowie zum anderen mit dem Wissen, dass ungeklärte Konflikte sich in der Regel erneut in anderer „Verpackung“ zeigen. Damit diese Form der Projektion nicht notwendig wird, ist das Erlernen von erweiterten, nicht kindhaften, sondern erwachsenen Problemlösestrategien das Lernfeld und somit die Entwicklungsaufgabe. Die Betrachtung in Konfliktstufen ist hier ein mögliches Modell, das zur
ersten Orientierung dient.